Lilien - eine tödliche Gefahr für Katzen

Gerade in der Osterzeit haben viele Menschen Lilien zuhause, ohne zu wissen, dass diese für uns Katzen lebensbedrohlich sein können. Deshalb hier ein Gastbeitrag der Dosine, die einen Artikel zu diesem Thema geschrieben hat:

 

Vielen Katzenbesitzern ist gar nicht bewusst, dass Lilien für ihre Katzen lebensbedrohlich sein können. Da es gerade im Frühling und zur Osterzeit leider vermehrt zu Vergiftungen durch Lilien kommt, möchte ich auf diese Gefahr für Katzen aufmerksam machen.

 

Man findet Lilien oft in Blumensträußen oder als Topfpflanze für Garten und Balkon. Sie kommt natürlich auch in der freien Natur vor, da aber mehr in sumpfigen Gebieten, die von Katzen eher gemieden werden. Somit ist die Gefahr, damit in Kontakt zu kommen, geringer. Sollten Freigänger aber die gleichen Symptome zeigen, sollte man neben einer potentiellen Vergiftung durch Lilien, auch immer eine potentielle Vergiftung durch Frostschutzmittel in Betracht ziehen.

 

Welche Teile der Lilie sind giftig - und wie sehr?

 

Alle Teile der Lilie sind hochgiftig. Es reicht für eine Vergiftung mit Todesfolge schon aus, wenn eine Katze durch Vorbeistreifen an der Pflanze Pollen ins Fell bekommt und diese dann durch Putzen aufnimmt. Und wenn man bedenkt, dass schon diese vergleichsweise geringe Menge für den schlimmsten anzunehmenden Fall ausreicht, kann man sich leicht vorstellen was passiert, wenn die Katze Blätter, Blüten oder Stängel frisst oder Wasser aus dem Gefäß trinkt, in dem die Lilien stehen.

 

Was muss ich im Verdachtsfall tun?

 

Wenn man beobachtet, dass die Katze Kontakt zu Lilien hatte, ist höchste Eile geboten. Ohne umgehende tierärztliche Behandlung gibt es keine Überlebenschance für die Katze. Das bedeutet, man muss die Katze umgehend zum Tierarzt oder noch besser, direkt in eine Tierklinik bringen, um die größtmögliche Chance auf Heilung zu haben. Am besten dem Tierarzt schon vorab ankündigen, dass man mit einer Katze, die eine Lilienvergiftung hat, auf dem Weg ist, damit die Erstversorgung vorbereitet werden kann.

 

Was sind die Symptome einer Lilienvergiftung?

 

In der ersten Phase gibt es schon relativ früh deutlich erkennbare Anzeichen, dass mit der Katze etwas nicht stimmt (ca. 1 bis 3 Stunden nach Aufnahme). Diese gehen von Speicheln, Erbrechen, Hyperventilieren und Apathie bis hin zu Appetitlosigkeit - eventuell sind sogar schon die Nieren gut tastbar und schmerzempfindlich. 

 

Nach 2 bis 6 Stunden können diese Symptome erst einmal besser werden oder sogar ganz verschwinden, woraufhin man eine Besserung vermuten würde.

 

Leider handelt es sich dabei um einen Trugschluss, denn in der zweiten Phase, die nach ca. 12 bis 30 Stunden einsetzt, kommt es zu einer Polyurie (vermehrtes Wasserlassen) und dadurch zu einer starken Dehydration. Die Nieren versagen in der Regel ca. 36 bis 72 Stunden nach der Aufnahme des Giftes.

 

Fazit: Die giftige Wirkung der Lilien, setzt umgehend ein. Sie führt zu einer schweren Schädigung der Nieren, wodurch diese ihre Entgiftungsaufgabe nicht weiter ausführen können. Das bedeutet, der Körper wird nicht nur durch die Lilien vergiftet, sondern es sammeln sich auch alle anderen Giftstoffe an, die normalerweise über die Nieren ausgeschieden werden. Diese Anhäufung von Giftstoffen, in Verbindung mit Dehydration, führt dann schließlich zum akuten Nierenversagen und dadurch zum Tod.

 

Was kann der Tierarzt tun um die Katze zu retten?

 

Wenn der Aufnahme der Lilienbestandteile erst vor Kurzem erfolgte, wird der Tierarzt versuchen, die Katze zum Erbrechen zu bringen. Gleichzeitig wird er eine aggressive Infusionstherapie beginnen, die die Nieren unterstützen und die Hydration des Körpers gewährleisten soll. Geschieht das alles sehr schnell, das heißt, noch bevor einer Schädigung der Nieren eingetreten ist, sind die Überlebensaussichten relativ gut. Je mehr die Nieren jedoch bereits in Mitleidenschaft gezogen wurden, desto schlechter wird die Prognose.

 

Ihr seht also, dass Lilien, so schön sie auch aussehen, mit höchster Vorsicht zu genießen sind. Und da es noch viele andere giftige Pflanzen gibt (gerade in der Osterzeit sind das zum Beispiel Tulpen, Narzissen und Osterglocken), solltet ihr sehr genau darauf achten, welche Pflanzen ihr in Blumensträußen oder als Deko mit nach Hause bringt. Das Gleiche gilt natürlich für Pflanzen, die ihr im Garten anpflanzt oder auf Balkon und Terrasse in die Pflanzenkübel setzt. Im Zweifelsfall können sie nämlich für eure Katzen lebensbedrohlich sein.

 

Eine Liste mit Pflanzen, die für Katzen giftig sind, findet ihr zum Beispiel bei Botanikus (hier auch mit Bildern).